Liewensraim

Das Feuchtgebiet

Fließgewässer

Als Feuchtgebiete bezeichnet man Landschaftsteile des Festlandes, die vom Wasser geprägt sind. Diese, heutzutage oft durch Wasserverschmutzung, Begradigung oder Trockenlegung bedrohte Lebensräume, haben jedoch eine besondere ökologische Bedeutung.

Fließgewässer - von Quellen über Bäche bis zu Flüssen - sind, sofern sie nicht vom Menschen beeinflusst wurden, äußerst dynamische Lebensräume, die von der Wasserströmung geprägt sind. Aus den Quellregionen bahnt sich das meist kalte, klare und sauerstoffreiche Wasser seinen Weg durch ein Bett mit oft vielen Hindernissen bergab. Schotter, Sand und Schlamm werden durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit mitgerissen. Flussabwärts nehmen die Fließgeschwindigkeit und der Sauerstoffgehalt ab, die Wassertemperatur, Wasserverschmutzung und Ablagerung des mitgeführten Bodenmaterials jedoch zu. Dem entsprechend variiert auch das Leben im und am Wasser. Ein naturnaher Wasserlauf wird bei Hochwasser im Frühling oder Herbst nicht selten seinen Verlauf ändern. Dabei kann es besonders im Flachland zur Bildung von Altarmen kommen, die bestimmte Eigenschaften zu den stehenden Gewässern aufweisen.

Stillgewässer

Stehende Gewässer werden je nach ihrer Größe, Tiefe und Entstehungsart unterteilt. Flache Kleingewässer, die schnell aufheizen und regelmäßig austrocknen, werden Tümpel genannt. Weiher und Seen sind größer und enthalten das ganze Jahr über Wasser. Weiher sind jedoch weniger tief als Seen, sodass genügend Licht zu ihrem Grund vordringen kann, welches Pflanzen das Wachsen erlaubt. Viele Tierarten wie Lurche und einige Insekten, deren Larvenentwicklung im Wasser stattfindet, sind in ihrem Fortbestand an solche Kleingewässer angewiesen. In Seen findet man zahlreiche Fischarten und aufgrund ihrer Tiefe enthalten sie stabile Wasserschichten mit unterschiedlichen Temperaturen. Mit zunehmender Tiefe nimmt das Licht im Wasser ab. Da abgestorbenes organisches Material nach unten sinkt, nimmt der Nährstoffgehalt mit der Tiefe zu. Durch einen Überschuss an solchen Stoffe riskieren stehende Gewässer über die Zeit zu verlanden.

Moore, Sümpfe und Feuchtwiesen sind weitere Feuchtgebiete mit zum Teil großer Artenvielfalt, die dauerhaft vom Wasser beeinflusst sind, jedoch keine oder nur wenig offene Wasseroberfläche zeigen. Zum Unterschied von Sümpfen bestehen Moore vor allem aus wasserspeicherenden Torfmoosen, deren abgestorbene Pflanzenteile nicht zersetzt werden, sodass sich Torf bilden kann.

Weitere Themen: